14.09.2016
Neues aus Missouri: Sophia Obermüller berichtet vom PPP
Alexander Radwan, MdB hat Sophia Obermüller aus dem Wahlkreis für das Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestages in Kooperation mit dem Amerikanischen Kongress nominiert. In regelmäßigen Abständen berichtet die Schülerin hier über Ihre Erfahrungen in den USA.
Ein Monat ist um! Ich habe so viel erlebt in dieser kurzen Zeit, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Ich werde es natürlich trotzdem versuchen. Ich bin nach einem sehr langen Flug gut in Washington, D.C. angekommen und das Hotel in dem die Austauschschüler von Experiment e.V und CIEE untergebracht wurden, war sehr schön. Wir haben uns dort mit den amerikanischen Austauschschüler, die die nächsten Monate in Deutschland leben, austauschen und schon einmal unser Englisch ausprobieren können. Dann sollte es am nächsten Tag für mich und drei andere Austauschschüler eigentlich weiter nach Kansas City gehen. Nachdem wir aber zwei Stunden im Flugzeug gesessen haben ohne abzuheben, wurde unser Flug wegen eines Sturms gecancelt und wir mussten zurück ins Hotel. Am Tag darauf hob der Flieger dann aber ab und wir konnten unsere Gastfamilien begrüßen.
Ich mag meine Gastfamilie sehr gerne und wir haben zusammen schon einiges unternommen. Ich lebe in einem sehr großen Haus mit Garten und meine Familie hat zwei kleine Hunde und eine Katze. In meiner Stadt leben ca. 800 Einwohner, aber es gibt trotzdem alles was man braucht und die nächst größere Stadt ist 40 Minuten entfernt. An meinem ersten Wochenende hat ein Familientreffen von meinem Gastvater stattgefunden. Und es war wirklich so gut wie die ganze Familie! Es ging über das ganze Wochenende und es waren zwischen 200 und 300 Leuten anwesend. Ich wurde dann erstmal allen vorgestellt, was sehr anstrengend war, aber auch lustig, da mein Englisch am Anfang nicht sehr gut war. Es muss aber auch erwähnt werden, dass viele Leute hier einen Dialekt haben.
Bei der „Northwest Missouri State Fair” haben wir die Autorennen und das „Demolition Derby” angeschaut. Das war sehr faszinierend und cool! Dann ist mein Gastvater einmal mit mir und seiner alten Corvette auf dem Highway gefahren, natürlich mit laut aufgedrehter alter Musik. Ich war auch schon bei einem Rodeo und habe Pferderennen und Bullenreiten live gesehen. Manchmal fühle ich mich, als wäre ich im wilden Westen gelandet. Ich bin das erste Mal in meinem Leben richtig golfen und fischen gewesen und war bei Softball- und Footballspielen, egal ob es geregnet hat oder die Sonne schien. Meine Gasteltern sind Baptisten und so habe ich mit ihnen den Gottesdienst besucht, was eine neue und befremdende, aber ich denke wichtige Erfahrung war. Sehr schön und hilfreich war auch das Welcome Picknick von meiner Organisation, da ich mich dort mit anderen Austauschschülern unterhalten konnte.
Ein paar Tage nachdem ich angekommen bin, hat die Schule angefangen. Ich bin bei einer sehr kleinen Schule, die vom Kindergarten bis zur High School nur knapp 200 Schüler umfasst. Trotzdem war es am Anfang nicht so leicht sich zurechtzufinden. Meine Fächer sind Spanisch, Algebra, englische Literatur, Erdkunde, AG Constructions, Amerikanische Politik und „Tiger Design“. Diese habe ich jeden Tag für eine Schulstunde und mein Schultag geht von 8:15 bis 15:05. Ich bin auch Mitglied in zwei Clubs geworden. Einmal im FFA (future farmers of America) und im FCCLA (Family, Career and Community Leaders of America). Ich bin sehr gespannt, wie es wird.
Ich bin darüber hinaus im Softballteam meiner Schule und so ist nach jedem Schultag zwei Stunden Training angesagt und jede Woche mindestens ein Spiel. Seit letzter Woche darf ich sogar an den Spielen teilnehmen! Es macht mir sehr viel Spaß und ich bin jetzt schon traurig, wenn die Softballsaison vorbei ist.
Für meine freiwillige Arbeit (community work) habe ich mir einen sozialen Kleiderladen ausgesucht. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und es ist immer lustig mit den alten Ladies, die den Laden organisieren.
Die letzten Wochen waren nicht nur perfekt und schön, sie waren auch anstrengen und ich hatte einige Male sehr starkes Heimweh. Außerdem bin ich mit der Sprache öfters an meine Grenzen gestoßen. Trotzdem freue ich mich auf die nächsten Wochen und bin sehr gespannt was diese bringen werden!
Viele Grüße
Sophia Obermüller
Wenn Sie auch Interesse haben, am Parlamentarischen Patenschafts-Programm teilzunehmen und als Schüler/in oder junge/r Berufstätige/r ein Jahr in den Vereinigten Staaten zu verbringen, bewerben Sie sich jetzt! Alle Informationen finden Sie hier oder auf der Webseite des Deutschen Bundestages. Die Bewerbungsfrist für das Austauschjahr 2017/18 endet am 16. September 2016.
